Die Jungartist:innen verzauberten heuer das Kulturhaus in eine mystische Manege und zeigten Zirkuskunst voller Spannung, Magie und grandioser Artistik. 

Eine Artistin im Reifen symbolisierte mit ihren Bewegungen das Ticken der Bahnhofsuhr zum Beginn des Stückes. Warten. Das Publikum wurde durch das Bühnenbild auf den Bahnsteig 3 am Dornbirner Bahnhof geladen. Dieser scheint auch abseits der Bühne das ganze Jahr lang nicht wirklich frequentiert zu sein. Umso spannender, dass die Zirkustruppe eindrückliche Bilder für das vereinsamte Gleis entstehen ließ. 

Auf der Wartebank versinkt das junge Mädchen in ihr Buch. Plötzlich werden die Figuren lebendig und es öffnet sich eine Mauer aus Koffern zur anderen Welt: Zauberkugeln fliegen durch die Luft, Angelwings beflügeln die Szene, ein Flowersticks-Battle der Magier wird voller Spannung verfolgt und Stromkabel werden zu Springseilen. Zwischendurch der Bahnhofsvorsteher, verkörpert von Hugo Nußbaumer, der die Wartende in der Szenerie gekonnt begleitet. Die Traumwelt lässt an bekannte unsichtbare Wesen erinnern, atemberaubende Akrobatiknummern der ganzen Crew wechseln sich mit witzig gestalteten Showeinlagen ab wie beispielsweise die jonglierende Kioskverkäuferin oder der Zeitungsleserin, die Hals über Kopf ihrem Lesevergnügen fröhnt. 

Das Warten wird kurzweilig wenn Realität und Traumwelt verschwimmen: Diabolokünstler in der Hexenküche, Bahnhofsputztrupp mit Luftakrobatik auf Besen und die strenge Finanzwelt auf Einrädern überraschen mit ihrer Zirkuskunst. Im großen Finale vereint Regisseur Stefan Schlenker alle kleinen und großen Artist:innen auf der Bühne in einem bunt lebendigen Bild vieler Zirkusdisziplinen bis die lebende Uhr die Wartezeit beendet. Das Publikum zeigt sich begeistert und vielleicht begegnen wir so manchem abenteuerlichen Wesen beim nächsten Besuch am Bahnsteig 3 am Bahnhof Dornbirn - zumindest in unseren Tagträumen. Und um diese Phantasie geht es letztlich.

Mitwirkende

Schülerinnen und Schüler „Ganz kleiner Zirkus“ der Musikschule Dornbirn

Bahnhofsvorsteher: Hugo Nußbaumer

Regie: Stefan Schlenker